Nach 4 Jahren Teilnahme beim europäischen ATC Hockey Turnier, wagten sich die Rhein Radar Rhinos erstmals an das weltweite Turnier mit 21 Teams aus Europa sowie den USA und Kanada.
Die Rhinos haben sich für eine um 2 Tage verkürzte Teilnahme entschieden und auf die große Abschlussparty verzichten müssen , da es personaltechnisch schwierig war, 14 Leute für eine Woche frei zu stellen. Das hieß aber nicht, dass die Rhinos weniger Spiele bestreiten sollten.
Gleich am ersten Spieltagtag waren für die Rhinos 2 Begegnungen über jeweils 3 x 20 min angesetzt. Das erste Spiel gegen die MSP Goons aus Minneapolis ging unerwartet klar mit 0:5 verloren. Die Rhinos haben einfach nicht in ihr Spiel gefunden und die Goons, welche später um den Turniersieg spielten, waren klar besser. Zwischen dem 1. und 2. Spiel hatten die Rhinos nur 75 Minuten Pause. Eine schon unwirtlich anmutende Herausforderung. Erschwerend kam hinzu, dass in der kurzen Zeit der Spielort gewechselt werden musste. So entschied sich ein Teil des Teams, lediglich die Schlittschuhe, Helm und Schulterschutz abzulegen und mit halber Ausrüstung am Mann die 20 Minuten Busfahrt anzutreten.
Der 2. Gegner nach der kurzen Pause hieß Los Angeles. Obwohl es für die Amerikaner das einzige Spiel an diesem Tag war, konnten die Rhinos lange sehr gut mithalten und zweimal den Vorsprung der Amerikaner ausgleichen. So stand es anfangs des 2. Drittels 2:2. Der Kräfteverschleiß auf Grund des 2. Spiels in der kurzen Zeit war jetzt aber bei einigen verständlich anzumerken. Die Rhinos kassierten innerhalb von 3 Minuten 3 Gegentore. Das Spiel gegen L.A. ging letztendlich 3:7 verloren. Ausgeruht wären hier Punkte im Bereich des Möglichen gewesen.
Tore Rhinos: Christoph Breil, 2 x Ralph Kreuz
Das 3. Spiel sollte endlich den ersten erhofften Sieg bringen. Gegen die Qal-Tex Quakenados aus Oklahoma waren die Rhinos von Anfang an leicht überlegen. Allerdings bekamen sie gleich in der 1. Minute eine Strafe und in Unterzahl fiel in der 2. Minute die Führung für die Quakenados. Das erste Drittel endete 1:2.
Im zweiten Drittel wurden die Rhinos noch druckvoller. Das Problem war allerdings der Abschluss. Im dritten Drittel waren die Rhinos fast ausschließlich in Puckbesitz und im gegnerischen Drittel. Aber zu wenig Übersicht und zu viel Hektik führten nicht zum gewünschten Erfolg. Pech kam noch hinzu, als den Amerikanern ein Tor völlig zu Unrecht zugeschrieben wurde. Der Puck lag halb unter dem Schoner von Goalie Julian Fiedler, jedoch für alle sichtbar deutlich vor der Torlinie. Die Amerikaner versuchten mit aller Körperkraft den Goalie samt Puck über die Linie zu bringen. Zwar konnten die Rhinos den gewichtigen Amerikaner mit einem strafwürdigen Check vom Tor wegarbeiten und zu Fall bringen aber anstatt auf Strafe gegen die Rhinos entschied der Schiedsrichter auf Tor für die Quakenados, obwohl der Puck nach wie vor die Linie nicht überquert hatte. Somit blieben die Rhinos auch im 3. Spiel ohne Punkt. Das war sehr ärgerlich, war man doch spielerisch eindeutig überlegen.
Tore Rhinos: Ralph Kreuz
Jetzt ruhten alle Hoffnungen auf dem letzten Spiel, welches gleich am nächsten Morgen in aller Frühe um 08:00 Uhr anstand.
Für Eishockeyfans war die Anzeigetafel mit der Aufschrift „Rhinos -Detroit“ schon beeindruckend und hatte etwas Gänsehaut produziert. Muss man doch bei Eishockey und Detroit automatisch an den 11-maligen Stanley Cup Champion Detroit Red Wings denken. Aber zurück zum Hobby-Eishockey.
Die Rhinos waren sich ihrer letzten Chance auf einen Sieg und Punkte voll bewusst. Sie gaben von Anfang an Vollgas und ließen Detroit keinen Raum zur Entfaltung. Es entwickelte sich ein teilweise recht ansehnliches Spiel und die Rhinos konnten sich ein ums andere Mal im Detroiter Drittel festsetzten. In der 17. Minute war es dann soweit. Der erste Punkt für das erste Tor im Spiel für die Rhinos war sicher. Tobias Riemann erzielte nach Vorarbeit von Ronny Mlinzk und Stephan Schmauder die viel umjubelte und hochverdiente 1:0 Führung. Da das 1. Drittel 1:0 endete, waren schon 2 weitere Punkte für den Drittelsieg eingefahren.
Jetzt träumten schon einige von einem 10 Punktespiel. Pro Spiel werden 10 Punkte vergeben. Je einen für das erste und letzte Tor, zwei Punkte pro gewonnenem Drittel, bei Unentschieden 1:1 Punkte, sowie 2 Punkte für den Sieg.
Aber es kam trotz Überlegenheit etwas anders. Das zweite Drittel gewann Detroit mit 0:1 auf Grund eines Eigentores aus der Rubrik der Kuriositäten.
Somit hieß es zum letzten Drittel trotz Überlegenheit zittern. Es dauerte zwar einige Minuten aber die Rhinos konnten jetzt ihre spielerische und konditionelle Überlegenheit in Zählbares verwandeln. Der Neu-Langener und Ex-Karlsruher Andreas Feuerherdt sowie 2 Mal Kapitän Ralph Kreuz erzielten die weiteren Tore zum 4:1 Sieg.
Der Schlusspfiff glich einer Meisterfeier. Helme und Handschuhe flogen durch die Luft und quer über das Eis. Zwei blieben aber ganz ruhig auf der Bank sitzen und erfreuten sich einfach nur an dem wunderbaren Anblick der Anzeigetafel.
Rhinos – Detroit 4:1
Die Rhein Radar Rhinos sind zwar das Team des Centers Karlsruhe. Für die Turniere zum Saisonende ist es aber auch eine Zusammenführung von Kollegen aus verschiedenen DFS-Standorten. Haben Center Karlsruhe und Tower Münster dienstlich keine Schnittstelle, so macht es das Eishockey möglich. Für Lutz Verhorst aus Münster war es schon die 2. Teilnahme bei einem Turnier mit den Rhinos und dieses Jahr sogar mit dem 1. Scorerpunkt für eine Vorlage. Ebenfalls aus Münster dabei war Daniel Kautz. Dieses Jahr noch als Supporter und Statistikführer. Nächstes Jahr vielleicht auf dem Eis.
Letztendlich erreichten die Rhinos Platz 16 von 21 und ließen namhafte Eishockeystädte wie Vancouver und Helsinki in der Tabelle hinter sich. Das hätten ihnen vor 1-2 Jahren noch die Wenigsten zugetraut.
Im den kommenden Jahren haben die Rinos Dank ihres Auftretens und guten Abschneidens die Qual der Wahl. Für 2016 sind sie sowohl für das europäische Turnier in Kosice – Slowakei, als auch für das weltweite Turnier in Fort Lauderdale – Florida eingeladen. Sogar für 2017 gab es schon die erste Einladung für das große Turnier im kanadischen Moncton.